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April bis Oktober: an Sonn- und Feiertagen 13 – 17 Uhr

Nach Voranmeldung ist für Einzelbesucher von November bis März sowie für Gruppen ganzjährig auch außerhalb der Öffnungszeiten


Anfahrt und Kontakt
Erinnerungsstätte Matthias Erzberger
Ein Wegbereiter der deutschen Demokratie
Mühlsteige 21
D-72525 Münsingen-Buttenhausen

stadtarchiv@muensingen.de
+49 7381 182 115

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Eintrittspreise

2 Euro
Kinder und Jugendliche frei
Gruppen ab 11 Personen: 20 €



Das Museum in Münsingen-Buttenhausen

Die Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg im Geburtshaus Erzbergers beschäftigt sich mit einer Symbolfigur der Weimarer Republik: Wie wurde der Sohn eines Schneiders und Postsekretärs aus dem schwäbischen Buttenhausen zum Finanzminister und zu einem Wegbereiter der Demokratie in Deutschland? Warum war der Zentrumspolitiker bei den Feinden der Republik so verhasst, dass ihn 1921 rechte Terroristen ermordeten? Szenisch gestaltete Räume mit originalen Ausstellungsstücken machen in elf Stationen das Leben von Matthias Erzberger, sein politisches Wirken und die historischen Zusammenhänge erfahrbar. Der inzwischen oft vergessene Demokrat schuf viel Bleibendes.

Das Museum wird von der Stadt Münsingen betrieben. Engagierte Mitglieder des Geschichtsvereins Münsingen betreuen die Besucher*innen.

Matthias Erzberger: Verhasst bei den Feinden der Demokratie

Im schwäbischen Buttenhausen wuchs Matthias Erzberger (1875-1921) in einfachen Verhältnissen auf. Der katholische Politiker machte Karriere. Im Obrigkeitsstaat Kaiserreich kämpfte Erzberger als Abgeordneter für mehr Rechte des Parlaments. In der zweiten Hälfte des Ersten Weltkriegs setzte er sich für mehr Demokratie und einen Verständigungsfrieden ein. 1918 unterzeichnete er – inzwischen Minster – für Deutschland den Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs. In der Revolution warb er engagiert für die Schaffung einer parlamentarischen Demokratie. Als Reichsfinanzminister schuf er eine fiskalische Grundlage für die Weimarer Republik. Angriffen auf die Demokratie trat er mutig entgegen und widersprach der Dolchstoß-Lüge. Rechte Hetze, seine Ermordung und Versuche, die Weimarer Demokratie zu beseitigen, griffen ineinander.

1875
Am 20. September wird Matthias Erzberger in Buttenhausen auf der Schwäbischen Alb geboren.

1893
Erzberger wird Lehrer und unterrichtet an katholischen Volksschulen.

1896
Bei der katholischen Zeitung „Deutsches Volksblatt“ (Stuttgart) tritt Erzberger in die Redaktion ein. Politisch engagiert er sich für die katholische Zentrumspartei.

1897
Ehrenamtlich übernimmt Erzberger die Aufgabe eines katholischen Arbeitersekretärs und berät in den folgenden Jahren Tausende vor allem in Rechtsfragen.

1899
Beim Zusammenschluss christlicher Gewerkschaften auf Reichsebene spielt Erzberger eine wichtige Rolle.

1903
Für das Zentrum zieht Erzberger in den Reichstag ein. Mit 28 Jahren ist er der jüngste Abgeordnete dort.

1905/06
Im Reichstag prangert Erzberger Missstände in den Kolonien an.

1914
Im Ersten Weltkrieg organisiert Erzberger deutsche Auslandspropaganda.

1917
Im Juli regt Erzberger die Friedensresolution des Reichstages an. Außerdem zählte er zu den Gründungsmitgliedern des Interfraktionellen Ausschusses.

1918
Am 4. Oktober 1918 wird Erzberger Minister im Kabinett Max von Baden.

Französischer Lichtdruck zu den Waffenstillstandsverhandlungen im Ersten Weltkrieg im Wald von Compiègne (Foto: HdgBW)

1918
Am 11. November 1918 unterzeichnet Erzberger im Wald von Compiègne für Deutschland den Waffenstillstand des Ersten Weltkrieges.

1918/19
Als Minister gestaltet Erzberger während der Revolution den Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, der ersten deutschen Demokratie, wesentlich mit.

Erzberger auf einer Fotopostkarte von 1918 (Foto: HdGBW)

1919
Am 21. Juni wird Erzberger Vizekanzler und Reichsfinanzminister. Mit seiner Reichsfinanzreform ordnet er innerhalb von neun Monaten das Steuer- und Finanzwesen neu.

1919
Ab Sommer 1919 überzieht die antidemokratische Rechte Erzberger mit systematischen Hetzkampagnen. Verbale Angriffe und Attentatsversuche gehen Hand in Hand. Ziel ist, in Erzberger die Demokratie zu treffen.

1920
In einem skandalösen Urteil legitimiert ein Berliner Gericht einen Teil der rechten Hetze gegen Erzberger. Erzbergers Steuerakte wird gestohlen und so in Teilen veröffentlicht, dass der falsche Eindruck entsteht, der Finanzminister habe Steuern hinterzogen. Erzberger tritt zurück, um die Vorwürfe zu widerlegen.

1921
Im Sommer bereitet Erzberger sein politisches Comeback vor. Er hat seine Rehabilitierung erreicht.

1921
Am 26. August 1921 ermorden rechte Terroristen Erzberger bei Bad Griesbach (Schwarzwald).

Tatortfoto nach der Ermordung Erzbergers (Foto: HdgBW)

Katalog-Cover mit Erzberger-Foto
Erinnerungsstätte Matthias Erzberger

Katalog bestellen

Der Katalog „Matthias Erzberger. Ein Wegbereiter der deutschen Demokratie“ umfasst 107 Seiten und kostet 6,25 Euro. Er ist in der Erinnerungsstätte sowie im Museumsshop des Hauses der Geschichte erhältlich und kann online bestellt werden.

Zum Onlineshop des Hauses der Geschichte

Bildung & Vermittlung

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg bietet zur selbständigen Erkundung der Erzberger-Erinnerungsstätte in Gruppenarbeit für Schulklassen aller Schularten eine Handreichung in Form eines biografischen Puzzles an. Dazu gibt es Auszüge aus zeitgenössischen Presseberichten nach Orten sortiert, die dokumentieren, wo Erzberger um 1900 im Südwesten öffentlich aufgetreten ist. Die Artikel eignen sich für eine lokalhistorische Spurensuche.

Führungen durch die Erinnerungsstätte bieten Ehrenamtliche des Geschichtsvereins Münsingen e.V. an. Buchbar über das Stadtarchiv Münsingen:

E-Mail: stadtarchiv@muensingen.de

Telefon: +49 7381 182 115

Dr. Caroline Gritschke
Tel. +49 711 212 3969
caroline.gritschke@hdgbw.de

Anfahrt

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Öffnungszeiten & Eintritt


Adresse und Kontakt

Erinnerungsstätte Matthias Erzberger
Ein Wegbereiter der deutschen Demokratie
Mühlsteige 21
D-72525 Münsingen-Buttenhausen

stadtarchiv@muensingen.de
+49 7381 182 115



Öffnungszeiten

April bis Oktober: an Sonn- und Feiertagen 13 – 17 Uhr

Nach Voranmeldung ist für Einzelbesucher von November bis März sowie für Gruppen ganzjährig auch außerhalb der Öffnungszeiten



Eintrittspreise

2 Euro
Kinder und Jugendliche frei
Gruppen ab 11 Personen: 20 €


Konzeption & Umsetzung

Ausstellungsleitung: Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger

Kurator: Dr. Christopher Dowe

Ausstellungsarchitektur: Atelier Brückner GmbH, Stuttgart

Kuratorische Betreuung


Dr. Christopher Dowe

Telefon +49 711 212 3973

Dr. Christopher Dowe, Mitarbeiter im Team "Ausstellungsorte"