Das Museum in Münsingen-Buttenhausen
Die Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg im Geburtshaus Erzbergers beschäftigt sich mit einer Symbolfigur der Weimarer Republik: Wie wurde der Sohn eines Schneiders und Postsekretärs aus dem schwäbischen Buttenhausen zum Finanzminister und zu einem Wegbereiter der Demokratie in Deutschland? Warum war der Zentrumspolitiker bei den Feinden der Republik so verhasst, dass ihn 1921 rechte Terroristen ermordeten? Szenisch gestaltete Räume mit originalen Ausstellungsstücken machen in elf Stationen das Leben von Matthias Erzberger, sein politisches Wirken und die historischen Zusammenhänge erfahrbar. Der inzwischen oft vergessene Demokrat schuf viel Bleibendes.
Das Museum wird von der Stadt Münsingen betrieben. Engagierte Mitglieder des Geschichtsvereins Münsingen betreuen die Besucher*innen.
Matthias Erzberger: Verhasst bei den Feinden der Demokratie
Im schwäbischen Buttenhausen wuchs Matthias Erzberger (1875-1921) in einfachen Verhältnissen auf. Der katholische Politiker machte Karriere. Im Obrigkeitsstaat Kaiserreich kämpfte Erzberger als Abgeordneter für mehr Rechte des Parlaments. In der zweiten Hälfte des Ersten Weltkriegs setzte er sich für mehr Demokratie und einen Verständigungsfrieden ein. 1918 unterzeichnete er – inzwischen Minster – für Deutschland den Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs. In der Revolution warb er engagiert für die Schaffung einer parlamentarischen Demokratie. Als Reichsfinanzminister schuf er eine fiskalische Grundlage für die Weimarer Republik. Angriffen auf die Demokratie trat er mutig entgegen und widersprach der Dolchstoß-Lüge. Rechte Hetze, seine Ermordung und Versuche, die Weimarer Demokratie zu beseitigen, griffen ineinander.
Bildung & Vermittlung
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg bietet zur selbständigen Erkundung der Erzberger-Erinnerungsstätte in Gruppenarbeit für Schulklassen aller Schularten eine Handreichung in Form eines biografischen Puzzles an. Dazu gibt es Auszüge aus zeitgenössischen Presseberichten nach Orten sortiert, die dokumentieren, wo Erzberger um 1900 im Südwesten öffentlich aufgetreten ist. Die Artikel eignen sich für eine lokalhistorische Spurensuche.
Führungen durch die Erinnerungsstätte bieten Ehrenamtliche des Geschichtsvereins Münsingen e.V. an. Buchbar über das Stadtarchiv Münsingen:
E-Mail: stadtarchiv@muensingen.de
Telefon: +49 7381 182 115
Dr. Caroline Gritschke
Tel. +49 711 212 3969
caroline.gritschke@hdgbw.de
Anfahrt
Öffnungszeiten & Eintritt
Adresse und Kontakt
Erinnerungsstätte Matthias ErzbergerEin Wegbereiter der deutschen Demokratie
Mühlsteige 21
D-72525 Münsingen-Buttenhausen
stadtarchiv@muensingen.de
+49 7381 182 115
Öffnungszeiten
April bis Oktober: an Sonn- und Feiertagen 13 – 17 Uhr
Nach Voranmeldung ist für Einzelbesucher von November bis März sowie für Gruppen ganzjährig auch außerhalb der Öffnungszeiten
Eintrittspreise
2 Euro
Kinder und Jugendliche frei
Gruppen ab 11 Personen: 20 €
Konzeption & Umsetzung
Ausstellungsleitung: Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger
Kurator: Dr. Christopher Dowe
Ausstellungsarchitektur: Atelier Brückner GmbH, Stuttgart