Dauerausstellung
Sonderausstellungen
Besucherinformationen
Für die Wiedergabe des YouTube-Videos auf den Play-Button klicken. Dadurch erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt werden. Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Google finden Sie unter https://policies.google.com/privacy?hl=de.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem schönsten aller Gefühle, seiner verbindenden, manchmal jedoch zerstörerischen Kraft. 40 Liebes-Geschichten zeigen, wie Liebe die Menschen im Land zusammenhält und stärkt, aber auch verboten oder fanatisch sein kann. Eine kleine Auswahl:
Die Hochzeit ist bislang gescheitert, die Liebe nicht: Nach Maßstäben deutscher Behörden konnte der aus Gambia stammende Lebensgefährte einer Ravensburger Lehrerin seine Identität bislang nicht zweifelsfrei nachweisen. Das machte eine Heirat unmöglich. Aus Frust fertigte sie ein Hochzeitskleid aus Kopien amtlicher Schriftstücke. Bisher ist der Mann lediglich geduldet - er bekam keine Geburtsurkunde, kein Aufenthaltsrecht, nur eine Steuernummer.
Ein Land, keine Hymne. Dieser Zustand schien den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten SDR und SWF im Jahr 1985 unhaltbar. Zumal die Anregung zu einem Wettbewerb für ein "Baden-Württemberg-Lied" anscheinend aus der Politik kam - wegen der Stärkung des "Landesbewusstseins". Wenn die Menge der eingereichten Vorschläge der Maßstab ist, war die Aktion ein voller Erfolg: 450 Vorschläge wurden eingereicht. Eine Hymne von Dauer hat sich jedoch nicht etabliert. Von der musikalischen und textlichen Qualität einiger Beiträge können sich die Besucher*innen in der Ausstellung selbst ein Bild machen.
Als der württembergische König Wilhelm I. 1816 seine verwitwete Cousine Catharina Pawlowa heiratete, wurde sie zur Hoffnungsträgerin für das bitterarme Land. Sie brachte als Schwester des russischen Zaren eine erhebliche Mitgift mit und gewann die Herzen durch soziales Engagement. Ihr früher Tod wurde auch als Aufopferung für das Land inszeniert. Dafür steht die Grabkapelle auf dem Stuttgarter Rotenberg - und die sterblichen Überreste des Araberhengstes Goumousch Bournu. In ihrem Auftrag war er in Damaskus für den königlichen Marstall gekauft worden, aber sie erlebte seine Ankunft nicht mehr. Ihr Gemahl ließ das Pferdeskelett aufbewahren.
Für Zivilcourage und beherztes Eingreifen ist fast niemand zu alt. Das hat eine 82-Jährige bewiesen, als sie in einem Laden in Neckarsulm eine Gewalttat beobachtete. Ein Mann schlug dort seine ehemalige Partnerin zu Boden und trat auf sie ein. Die Rentnerin reagierte prompt und versetzte dem Täter Hiebe mit ihrem Gehstock. Mit Erfolg: Der überraschte Mann ließ von seinem Opfer ab. Die Polizei schätzt, dass die alte Dame damit Schlimmeres - möglicherweise lebensgefährliche Verletzungen - verhindert hat.
Regelmäßige Informationen zum Digitalprogramm finden sich auch auf Instagram (@hdgbw), Twitter (@hdgbw) und Facebook (hausdergeschichte.bw).
Künstler*innen, Hochschulen und Amateurensembles arbeiten beim Projekt eMotions gemeinsam mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zur Trilogie „Gier. Hass. Liebe“. Die Akteur*innen bringen ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen ein, die zu den historischen Themen Verbindung aufnehmen. Zu jeder Ausstellung sind zwei größere künstlerische Produktionen geplant.
Für "Liebe. Was uns bewegt" haben Filmstudierende der Merz Akademie Stuttgart Liebe unter digitalen Bedingungen untersucht. Junge Erwachsene treffen sich in unterschiedlichen Konstellationen, um Beziehungen zu verhandeln. Dabei werden die realen Räume von digitalen Sphären überlagert. Das Amateur-Theaterensemble des Forums der Kulturen Stuttgart und seine Regisseur*innen Boglárka Pap und Luis Hergón erzählen an drei Stationen in der Ausstellung von den Wegen und Träumen der Liebe in unterschiedlichen Konstellationen.
Die Aufführungstermine in der Ausstellung:
30. Oktober 2022, 11-12 Uhr
27. November 2022, 16-17 Uhr
19. Januar 2023, 19-20 Uhr
26. Februar 2023, 11-12 Uhr
26. März 2023, 11-12 Uhr
30. April 2023, 11-12 Uhr
7. Mai 2023, 11-12 Uhr
22. Juni 2023, 19-20 Uhr
Gefördert durch das Sonderprogramm "Gesellschaftlicher Zusammenhalt - Förderung von künstlerischen und kulturellen Projekten" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
hsozkult.de, 6. Mai 2023: "Liebe. Was uns bewegt". Ausstellungsrezension
SWR2 Radio, "Forum", 27. Oktober 2022: "Lieb Vaterland..." Hat Patriotismus wieder Konjunktur
schwaebische.de, 27. Oktober 2022: Im Haus der Geschichte in Stuttgart zündet die Liebe leider nicht
Bayerischer Rundfunk Podcast, 22. Oktober 2022: Interview Rainer Schimpf zu "Liebe"-Ausstellung
tachles.ch, 20. Oktober 2022: Höhepunkt Liebe
ZDF, "heute Journal", 14. Oktober 2022: Über Abgründe und Macht der Liebe
ARD, "Tagesschau", 14. Oktober 2022: Ausstellung zum Thema "Liebe" eröffnet
Deutsche Welle, 14. Oktober 2022: Die Macht der Liebe - was uns bewegt
queer.de, 14. Oktober 2022: Wie Liebe Geschichte schreibt
SWR-Fernsehen, "Kunscht!", 13. Oktober 2022: "Die Liebe höret nimmer auf"
Augsburger Allgemeine (dpa), 13.Oktober 2022: Liebe von privat bis politisch: neue Ausstellung
Für die Wiedergabe des YouTube-Videos auf den Play-Button klicken. Dadurch erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt werden. Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Google finden Sie unter https://policies.google.com/privacy?hl=de.
Gier, Hass und Liebe treiben Menschen an. Sie bringen uns zusammen und trennen uns, entwickeln Gesellschaften weiter und ruinieren sie - in der Geschichte und in der Gegenwart. Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg widmet diesen Schlüssel-Emotionen eine zweijährige Ausstellungstrilogie.
Die Besucherinnen und Besucher erwarten emotionale Ausstellungserlebnisse mit außergewöhnlichen Originalobjekten und Geschichten aus dem Südwesten. Warum erschien das, was heute als verabscheuungswürdig gilt, früher vielen als notwendig? Und wie beurteile ich selbst welche Formen von Gier, Hass und Liebe?
Das Haus der Geschichte motiviert in allen Teilen der Trilogie dazu, sich zu historischen Vorgängen und zum eigenen Verhalten eine Meinung zu bilden, Stellung zu beziehen – und Teil der Ausstellung zu werden. Die Ausstellungen zu Gier, Hass und Liebe gehen thematisch ineinander über und sind konzeptionell, gestalterisch und medial eine Einheit. Sie zeigen, wie diese Emotionen Gesellschaften prägen, und wie die Gesellschaft diese Emotionen beim Einzelnen auslöst.
Der Katalog zur Trilogie (200 Seiten, 28,90 Euro) ist an der Museumskasse erhältlich oder kann bestellt werden unter museumsshop @ hdgbw.de
Gier. Was uns bewegt - 6. Dezember 2020 bis 19. September 2021
Hass. Was uns bewegt - 17. Dezember 2021 bis 24. Juli 2022 (Große Sonderausstellung)
Liebe. Was uns bewegt - 14. Oktober 2022 bis 23. Juli 2023
(Große Landesausstellung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann)
Der erste Teil der Ausstellungstrilogie "Gier. Hass. Liebe"
"Gier. Was uns bewegt" führte in ein Dickicht der Gefühle. Geschichten aus drei Jahrhunderten - von raffgierigen Fürsten über habsüchtige Kolonialisten bis zu leidenschaftlichen Sammlern - waren in der außergewöhnlich inszenierten Ausstellung miteinander verbunden und voneinander getrennt. Ganz konkret und dennoch schwer fassbar wie die Gier selbst. Denn so verwerflich die Gier nach Geld, Wohlstand und Konsum scheint - sie sorgt für die Dynamik einer Marktwirtschaft. Ebenso wie die Gier nach Wissen, Weiterentwicklung und Erfolg.
Die Ausstellung "Gier" schloss am 19. September ihre Pforten. Digital hat der erste Teil der Emotionen-Trilogie allerdings weiterhin geöffnet: mit einem virtuellen Rundgang und dem Zugang zum digitalen Angebot.
Der zweite Teil der Ausstellungstrilogie "Gier. Hass. Liebe."
Hass war und ist Alltag. Hass speist sich aus Angst, Neid und Verachtung. Hass richtet sich gegen das fremd Erscheinende und das Naheliegende, gegen Minderheiten und gegen "das System". Um damals und heute, um Revolutionäre und Mörder, um Verblendete und Misshandelte, aber auch um Hoffnung und Hilfe ging es in der außergewöhnlich inszenierten Ausstellung im Haus der Geschichte.
Die Ausstellung zeigte rund 200 Hass-Objekte aus 200 Jahren. Und sie stellte Fragen: Wie können wir mit bedrohlichem Hass umgehen? Darf Hass eine Antwort auf Hass sein? Und gibt es sogar einen guten Hass – etwa wenn er sich gegen Unterdrücker richtet?