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Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Hohenasperg - Ein deutsches Gefängnis

Das Museum: Eine eindrucksvoll inszenierte Ausstellung am historischen Ort gibt Einblicke in das Leben von 23 Gefangenen und zeigt, warum sie in Haft saßen

"Demokratenbuckel", "Tränenberg": Weit über Württemberg hinaus galt der Hohenasperg lange als das politische Gefängnis schlechthin. Viele tausend Menschen waren dort über die Jahrhunderte hinweg unter Verschluss. Manche mussten für ihre politische Überzeugung büßen, andere waren schlicht in Ungnade gefallen oder wurden Opfer rassischer Verfolgung. Und wieder andere hatten gestohlen, betrogen, Menschen getötet. Die Ausstellung im ehemaligen Arsenalgebäude der Festung bereitet die Geschichte des Hohenaspergs und seiner Gefangenen mit eindrucksvollen Originalobjekten und Dokumenten unter mehreren Blickwinkeln auf: Wie verlief das Leben der Häftlinge? Was dachten, was empfanden sie? Warum wollte die Staatsmacht sie hinter Gittern sehen? Wie blickte die Öffentlichkeit auf die Inhaftierungen?

Das 2010 eröffnete Museum ist im Arsenalbau (Gebäude in der Bildmitte, vorn) der Festung Hohenasperg untergebracht.

Besucherservice: Informationen über Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Führungen, Anfahrt und Gastronomie

Das Museum "Hohenasperg - ein deutsche Gefängnis" hat jedes Jahr in der Zeit von Ende März / Anfang April bis zum Ende der baden-württembergischen Herbstferien geöffnet: donnerstags bis sonntags und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr. 

Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 2 Euro und ist für Kinder, Schüler*innen frei. 

Mindestens einmal im Monat wird eine Sonntagsführung durch das Museum angeboten. Die Termine finden Sie hier

Information und Anmeldung: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Besucherdienst, Tel. 0711.212.39.89, Fax 0711.212.39.79, besucherdienst(at)hdgbw.de

Betreiberin des Museums ist die Stadt Asperg.

Im Museum ist unter anderem die Türe von Christian Friedrich Daniel Schubarts Zelle ausgestellt.

Häftlingsschicksale: Von der in Ungnade gefallenen Hofsängerin bis zum "Remstalrebellen"

23 Biographien eröffnen bewegende Einblicke in den Häftlingsalltag im Wandel der Zeit und in die Hintergründe des Strafvollzugs. Schicksale wie die der Opernsängerin Marianne Pirker, des Dichters Christian Friedrich Daniel Schubart, des Revolutionärs Gottlieb Rau, des NS-Täters Karl Jäger oder des "Remstalrebellen" Helmut Palmer stehen für Fürstenwillkür, für die Verfolgung Andersdenkender und Missliebiger, für angebliche und tatsächliche Schuld.

Katalog

Der reichlich bebilderte Katalog zur Ausstellung "Hohenasperg - Ein deutsches Gefängnis" umfasst 167 Seiten und kostet 18,90 Euro. Der Band wird im Museumsshop angeboten, und er kann über den Museumsshop bestellt werden.

Das Museum verfügt über einen Raum für Recherchen, Erläuterungen und Vorträge. (Fotos: Haus der Geschichte / Werner Kuhnle 2, Pressefoto Kraufmann 2)

Geschichtsvermittlung: Programme für Schulklassen und Lehrmaterialien

Im Museum Hohenasperg bietet das Haus der Geschichte Führungen und Workshops für Schulklassen aller Schularten, die sich mit einzelnen historischen Epochen und mit den Themen "Strafrecht" und "Menschenrechte" beschäftigen. Führungen für Schulklassen sind während der Öffnungsmonate auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich.