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Mindestens 959 jüdische Deutsche aus Württemberg und Hohenzollern wurden vom 1. Dezember 1941 an unter unmenschlichen Bedingungen in vier Tagen nach Riga deportiert. Im Gedenken an die Opfer initiierte das Haus der Geschichte Baden-Württemberg mit der Klanginstallation "Symphony of the Names" des Stuttgarter Komponisten Florian Käppler und einem Patenschaftsprojekt eine neue, eindrucksvolle Form der Erinnerung. Mitmachen ist weiterhin möglich. Die Paten - Schüler, Gruppen und Einzelpersonen - haben sich mehrmals getroffen und vorgestellt, wie sie sich den Opfern nähern: künstlerisch, wissenschaftlich oder ganz persönlich.
Der Jurist Fritz Bauer war maßgeblich für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen verantwortlich und setzte sich früh für eine positive Würdigung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus ein. Im Rahmen der Schulpartnerschaft mit dem Haus der Geschichte hat sich ein Seminarkurs des Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums intensiv mit dem ehemaligen Schüler der Schule beschäftigt.
Nach Abschluss der Prüfungen entschlossen sich fast alle Teilnehmer*innen des Kurses in ihrer Freizeit weiter an der Präsentation ihrer Arbeiten im Rahmen einer Ausstellung zu arbeiten. Es war ihnen ein besonderes Anliegen, den in Vergessenheit geratenen Nazi-Jäger auf diese Weise der Öffentlichkeit in Erinnerung zu rufen. Die Ausstellung, die im Oktober 2012 im Haus der Geschichte eröffnet wurde, stieß auf so große Resonanz, dass sie seither als Wanderausstellung gezeigt wird. Die Ausstellung kann vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg geliehen werden.
Das für das Haus der Geschichte Baden-Württemberg entwickelte Minispiel gewann einen Sonderpreis beim Game Jam des Projekts Open Culture BW der MFG Innovationsagentur Medien- und Kreativwirtschaft. Es befasst sich mit der Revolution von 1848. Der Spieler schlüpft in die Rolle des badischen Revolutionärs Friedrich Hecker und verteilt Flugblätter, um die Menschen auf seine Seite zu ziehen und die Revolution zu starten. Dabei macht ihm die Polizei das Leben schwer, die patrouilliert und keine Gelegenheit auslässt, die Revolutionäre zu verhaften.
Entwicklung: Tatyana Skripnikova (Code & Graphic-Design), Jan Freymann (Code & Sound-Design), Fabian Lehnhoff (Cultural Domain Expert) und Adrian Dickhoff (Graphic-Design).
Das Haus der Geschichte blickte aus der Perspektive von Geflüchteten auf das Land: Aus dem "Baden-Württemberg-ABC" wurden "Überlebensgeschichten von A bis Z". Das Projekt stellte die Frage: Wie begegnet Baden-Württemberg Menschen, die vor kurzem in den Südwesten geflohen sind? Im Eingangsbereich waren 26 Stücke mit beeindruckenden Geschichten vom Fliehen und Ankommen vor dem Gebäude und im Foyer ausgestellt - von A wie Angst bis Z wie Zulassung.
Ein internationales Projekt mit Jugendlichen aus Reutlingen und Prizren (Kosovo) mündete in eine Ausstellung: Mit "Connecting Spaces - Stadtraum für uns!" warfen die jungen Leute ihren eigenen Blick auf die beiden etwa gleichgroßen Städte. Die Künstlerin Hanna Smitmans hatte den Museumsraum "Städtelandschaft. Urbanität und Kultur" im Haus der Geschichte gemeinsam mit den Jugendlichen als Intervention neu gestaltet. In digitalen Stadtführungen und Instagram-Stories, mit Rap und Acrylmalerei zeigten die jungen Leute in dem Projekt Lieblingsplätze und Orte der Ausgrenzung.
Junge Europäer*innen entdecken geteilte Regionalgeschichte(n): Seit 2011 arbeiten Studierende des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zu Themen der europäischen Geschichte mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg zusammen. Was macht Europa im Museum? Eine simple Addition von Nationalgeschichten erscheint überholt, Vergleiche, Verflechtungs- und Transfergeschichte haben in der Geschichtsschreibung Konjunktur. Wie werden diese Ansätze im Haus der Geschichte und in anderen europäischen Regionalmuseen umgesetzt? Was ist ein europäisches Museumsobjekt? Diesen Fragen gehen Studierende aus Deutschland, Italien, Frankreich und Estland nach und präsentieren ihre Überlegungen im Haus der Geschichte.
Mehr als 50 Jugendliche, Schüler und junge Flüchtlinge aus Kirchheim unter Teck haben sich intensiv mit dem Thema Asyl auseinandergesetzt und gemeinsam mit der Künstlerin Ülkü Süngün im Haus der Geschichte Baden-Württemberg eine Ausstellungsintervention präsentiert: eine "Museumsbesetzung auf Zeit". In ihren Forschungen zur Lokalgeschichte von Flüchtlingen und zur Asylpolitik der vergangenen 40 Jahre hatten sich die Jugendlichen mit Orten und Nicht-Orten der Zwangsmigration, mit Wegen von Flüchtlingen in ihrer Stadt beschäftigt. Die jungen Flüchtlinge selbst machten dabei auch ihre eigene Lebenssituation als Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus zum Thema.
Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des Hölderlin-Gymnasiums in Stuttgart haben im Rahmen der Schulpartnerschaft mit dem Haus der Geschichte eine eigene Ausstellung erarbeitet. Sie verfassten zu selbst gewählten Spezialthemen Projektarbeiten. Auf dieser Grundlage bauten sie die Ausstellung auf. Mit den Exponaten, Ausstellungstexten und der kreativen Raumgestaltung war es ihnen wichtig zu vermitteln, dass Menschenrechte nicht einfach gewährt werden, sondern eingefordert und verteidigt werden müssen. Die Ausstellung "Kampf um Rechte in Europa" wurde vom 15. September bis 3. Oktober 2017 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg gezeigt.
Dr. Caroline Gritschke, Tel. 0711.212.39 69, caroline.gritschke(at)hdgbw.de