Digitale Angebote
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg hält Media Guides zur Dauerausstellung sowie zum Erinnerungsort Hotel Silber bereit. Außerdem hat es im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst der Audioguide zur neuen Dauerausstellung des Museums zur Geschichte von Christen und Juden Laupheim erstellt.
Als Verfolgte und Verfolger trafen sie in der Gestapo-Zentrale „Hotel Silber“ aufeinander: verhaftete Widerstandskämpfer und Gestapo-Beamte. Nach dem Ende der NS-Diktatur kehrten Männer beider Seiten in das Gebäude zurück – und arbeiteten als Kollegen Tür an Tür bei der Kriminalpolizei. Von diesen Männern, ihren unterschiedlichen Lebensläufen und Perspektiven, ihrem jeweiligen Selbstverständnis und den Konflikten handelt das interaktive Hörspiel „15:14“.
Das interaktive Radio „15:14 Nachklänge“ bietet eine künstlerische Auseinandersetzung mit Musik- und Sprachbeiträgen zur besonderen Konstellation von „15:14 – ein interaktives Hörspiel“.
Das Digitalprojekt Menschen-am-Neckar.de erweitert die Ausstellung „Stadt – Land – Fluss: Der Neckar“ im Haus der Geschichte. Auf der Website können alle ihre Geschichten teilen, die sie mit dem Neckar verbinden. Zentrales Element ist eine Karte, auf der alle geteilten Neckargeschichten von der Quelle in Schwenningen bis zur Mündung in Mannheim verortet werden. Von der Karte aus gelangen die Nutzer*innen zu den einzelnen Beiträgen und können dort auch ihre eigenen Texte, Bilder und Videos einsenden und lokalisieren.
Hotel, Gestapo-Hauptquartier, Polizeipräsidium: Das „Hotel Silber“ in Stuttgart ist ein Haus voller Geschichte und Geschichten. Im Virtuellen Geschichtsort kann die Vergangenheit des Gebäudes – heute eine Außenstelle des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg – online Epoche für Epoche, Stockwerk für Stockwerk und Zimmer für Zimmer erforscht werden. Der Audioguide 2.0 ermöglicht seit November 2020 den digitalen Besuch der Außenstelle und bietet zusätzliche Inhalte zur Vertiefung.
Multimediale Beiträge zu markanten Daten der Partizipation im deutschen Südwesten bietet der Online-Kalender „Des Volkes Stimme“. Was initiierten die Mössinger, um an den Generalstreik gegen Hitler in ihrem Ort zu erinnern? Warum gibt es keine aufwendige badische Verfassungsurkunde von 1818? Was denken Passanten heute über den Kampf der 1848er um bürgerliche Rechte? Mehr als 130 Kalendereinträge beleuchten, wie sich die Beteiligung der Bevölkerung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft von den Verfassungen bis zu heutigen Initiativen entwickelt hat.
„Ohne Unterschied des Geschlechts“ dürfen die Bürgerinnen und Bürger im deutschen Südwesten seit hundert Jahren ihre Gemeindevertretung wählen. Doch wieviele Frauen gehen seither den Schritt in die kommunalen Parlamente? Und wer sind sie? Wir sammeln auf der Website www.ohne-unterschied.de Biografien und Erfahrungsberichte von Kommunalpolitikerinnen von 1919 bis heute. So sollen die Frauen in den Mittelpunkt rücken, mit ihren Erfahrungen, ihren politischen Zielen und allem, was sie erreicht und verändert haben.
Für den Landtag von Baden-Württemberg erarbeitete das Haus der Geschichte, begleitet von einer Arbeitsgruppe u.a. aus Landeskundlern und Historikern, ein umfassendes Gedenkbuch für die in der NS-Zeit aus politischen oder rassistischen Gründen verfolgten Abgeordneten. 308 Männer und 19 Frauen aus dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg sind darin mit ihrer Verfolgungsbiografie dokumentiert. Ein Exemplar ist im Landtagsgebäude ausgestellt. Alle Inhalte sind auch im Internet sowie an einem barrierefreien Touchscreen-Tisch im Landtag abrufbar.