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Dienstag bis Sonntag und
an Feiertagen
10 – 18 Uhr,
Donnerstag 10 – 21 Uhr,
Montag geschlossen

Donnerstag ab 18 Uhr: Eintritt frei

Öffnungszeiten

Anfahrt und Kontakt
Haus der Geschichte
Baden-Württemberg
Konrad-Adenauer-Straße 16
D-70173 Stuttgart

besucherdienst@hdgbw.de
+49 711 212 3989

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Eintrittspreise

Dauerausstellung
5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

Sonderausstellung
5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

Kinder und Jugendliche: Eintritt frei

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Geschichts­vermittlung

Barrierefreier Besuch
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Bunte begehbare Bodenkarte
Bunte begehbare Bodenkarte
  • Dauerausstellung

Landesgeschichte(n)


Standort
Haus der Geschichte


Der deutsche Südwesten von 1790 bis heute

Die Dauerausstellung im Haus der Geschichte: In aufwendig inszenierten Räumen wird Landesgeschichte im Museum lebendig. Die 1500 originalen Ausstellungsstücke machen deutlich, wie sich große Geschichte im Kleinen auswirkte, wie sehr politische Veränderungen und technischer Fortschritt, Krieg und Frieden, Not und Wohlstand jeden einzelnen betrafen. Warum liegen winzige, 200 Jahre alte Brötchen in einer Vitrine? Wieso ist der Anblick fröhlich spielender Kinder auf einem Film aus der NS-Zeit so entsetzlich? Die Dauerausstellung zeigt Ungewöhnliches, Wichtiges und Neues über Südwestdeutschland.

Eine begehbare Karte zeigt, wie sich unter Napoleon aus einem  Flickenteppich mit 200 Territorien die Konturen des heutigen Baden-Württemberg herausbildeten. Sie ist der Ausgangspunkt für einen eindrucksvollen Gang durch die Landesgeschichte – über den wackligen Boden unsicherer Revolutionszeiten hinweg durch das Kaiserreich entlang der Schicksale in den Weltkriegen und im Nationalsozialismus bis zur umstrittenen Landesgründung und ins aktuelle Medienzeitalter.

 

Der Eingangsbereich

Baden-Württemberg-ABC: 26 Ideen für eine bessere Welt

Die 26 Vitrinen vor dem Haus der Geschichte und im Foyer beschäftigen sich mit baden-württembergischen Themen von A bis Z. Nach dem Baden-Württemberg-ABC, Dinge von Geflüchteten und besonderen Hüten geht es es nun um Visionen: „26 Ideen für eine bessere Welt“. Mit welchen Ideen und Entwicklungen wollten und wollen die Menschen früher und heute Probleme lösen und Wege ebnen? Die Ausstellung spannt den Bogen vom Eisenbahnpionier im 19. Jahrhundert bis zum Sportgerät in Corona-Zeiten, vom Asylrecht über den Jazz bis zum Zivilschutz.

Karte „1790“

Ein elektronischer Flickenteppich liegt am Anfang der Dauerausstellung: Die Karte zeigt, dass im Jahr 1790 Hunderte von großen und kleinen Herren (ab und an auch Herrinnen) auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg regierten. Wer auf eines der Territorien eines der Herren tritt, bringt dessen Besitzungen zum Leuchten. Nach kurzer Zeit erscheint der Titel auf der Wand. Falls es sich um einen Gewinner der „territorialen Revolution“ handelt, steigt der Name die Treppe empor. Verlierer wandern nach hinten und verschwinden.

Chronologie: Landesgeschichte von 1790 bis heute

Territoriale Revolution


Am Anfang der chronologischen Ausstellung steht Napoleon. Ihm verdanken die Herrscher von Württemberg und Baden Machtzuwachs und Landgewinn – und die kleinen hohenzollerischen Fürstentümer ihr Fortbestehen. Über der Galerie der vier verbleibenden gekrönten Häupter auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg hängt das Gemälde „Der Rückzug des badischen Korps über die Beresina“. Es zeigt den Preis der neuen Kronen: Die Verbündeten Napoleons mussten Soldaten für seine verlustreichen Feldzüge stellen.

Vormärz 1815 bis 1848

Dem Bündniswechsel der südwestdeutschen Fürsten und dem Sieg über Napoleon folgen Jahre zwischen Aufbruch und Stagnation. Es entstehen neue Verfassungen, die den Bürgern Rechte garantieren. Aber die politische Mitwirkung bleibt nur einem Teil der Bevölkerung vorbehalten. Zum Beispiel Frauen, Arbeiter und Juden sind von der Wahl ausgeschlossen. Die Macht der Herrschenden bleibt weitgehend unangetastet.

Die Revolution und ihre Folgen 1848 bis 1866

Im März 1848 gehen zahlreiche Menschen auf die Straße und fordern Pressefreiheit, Volksbewaffnung, Geschworenengerichte und eine nationales Parlament. Die Regierungen geben nach; Reformen verändern Baden und Württemberg. Eine Minderheit will mehr und kämpft für die Republik. Doch im Frühjahr 1849 wird die Revolution niedergeschlagen. Hinrichtungen, Gefängnis oder Flucht bestimmen nun das Schicksal der Aufständischen.

Einbindung in den Nationalstaat 1866 bis 1914

Den Weg Bismarcks zu einem deutschen Reich unter preußischer Führung verfolgt der Südwesten mit großen Vorbehalten. Das ändert sich erst allmählich nach dem gemeinsamen Krieg gegen Frankreich. Die nun nach außen geschlossen auftretende Nation weist jedoch im Innern enorme Verwerfungen auf: Wer – wie die sozialdemokratische Arbeiterbewegung – die obrigkeitsstaatliche Ordnung in Frage stellt, wird rasch als „Reichsfeind“ ausgegrenzt. Das gilt auch im Südwesten, der sich allerdings Spielräume und kleine Freiheiten erhält.

Weltkriege und Zwischenkriegszeit

Massenschlachten im Ersten und im Zweiten Weltkrieg, Massendemonstrationen in der Zwischenkriegszeit, Massenaufmärsche und Massenmorde im Nationalsozialismus. Hinter der anonymen Menge steht natürlich das einzelne Schicksal: der einsame Soldat im Schützengraben, die Zwangsarbeiterin in Calw, der in Grafeneck ermordete psychisch Kranke. Ihre Geschichten stehen für die monströsen Jahre zwischen 1914 und 1945.

Demokratie und Teilhabe seit 1945

Demokratie und der Kampf um Mitbestimmung sind die großen Themen des jüngsten Ausstellungsbereichs im Haus der Geschichte. Die Besucher*innen begegnen dort 18 Persönlichkeiten, die sich besonders für Teilhabe und Mitwirkung im Land eingesetzt haben. Zu ihnen zählen der Shoah-Überlebende Harry Kahn, der in seiner schwäbischen Heimat Mahnmale stiftete und das jüdische Erbe pflegte, Hanne Landgraf, die einzige weibliche Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag 1968 oder die queere Winzerin Simona Maier. Eine Besonderheit: Die Biografie der 18. Stele wird regelmäßig erneuert – unter Beteiligung von Besucher*innen, Gruppen und Initiativen. Der interaktive Raum am Ende des Bereichs lädt zum Ausruhen, Nachdenken, Diskutieren, Gestalten und Beteiligen ein.

Klimatreppe

An der Treppe zum Themenpark geht der Blick aus dem All auf die Erde und den deutschen Südwesten, seine Zukunft und das Klima: Eine vier Meter große Projektion der Erde zeigt, wie sich unser Planet entwickelt: in Sachen Verkehr, Verschmutzung und Flächenfraß – an Land, in den Meeren und in der Luft. Dazu ist eine „Botschaft an meine Enkelkinder“ aus der Raumfahrtstation ISS des Raumfahrers Alexander Gerst zu sehen und zu hören. Zukunftsfragen widmet sich der Bereich multimedial und interaktiv: Was passiert in Baden-Württemberg? Wird es noch Wald geben? Was können Städte gegen Überschwemmungen und Hitze tun? Und: Wird auch irgendetwas besser?

Der Themenpark

Kunststück Schwarzwald

Der Schwarzwald ist weltweit berühmt – und verknüpft mit Bildern, Vorstellungen und Klischees von Romantik und Ursprünglichkeit. Dabei ist die Landschaft dort nahezu vollständig vom Menschen gestaltet und genutzt. In dem Bildraum werden in 19 Original-Schwarzwaldtannen Geschichten vom Leben und Arbeiten im Schwarzwald erzählt: von der Holzernte über die Kuckucksuhr oder den Erfolgsfilm „Schwarzwaldmädel“ bis zum Orkan „Lothar“.

Wirtschafts-Wunderland

Baden-Württemberg gilt als das Land des Tüftelns und Erfindens, der Industrie und der Weltmarktführer. Produkte wie Mercedes-Autos aus Stuttgart und Kärcher-Hochdruckreiniger aus Winnenden, aber auch Steiff-Teddybären aus Giengen und Hohner-Mundharmonikas aus Trossingen sind international bekannt. Das Haus der Geschichte stellt ausgewählte Unternehmen vor, die nicht nur Erfolgsgeschichte schreiben oder schrieben, sondern ebenso Krisen und Umbrüche bewältigen müssen.

Stadt – Land – Fluss: Der Neckar

Die Präsentation im Themenpark verdeutlicht, was der Neckar für das Land und seine Menschen bedeutet: Landschaftsmarke, Erholungsgebiet, Verkehrsader – ein Rückgrat Baden-Württembergs. Eine Großprojektion und prägnante Ausstellungsstücke holen den Fluss ins Museum: eine virtuelle Neckartour von der Mündung in Mannheim bis zur Quelle in Schwenningen.

Religionen und Konfessionen

Während in der Vergangenheit die katholischen und evangelischen Kirchen und das Judentum das Glaubensleben im Südwesten geprägt haben, sind heute viele Religionen im Land zu Hause – darunter Angehörige muslimischen, hinduistischen und christlich-orthodoxen Glaubens. Der Raum bietet einen Eindruck von dieser Vielfalt und stellt dabei die Frage: „Nun sag‘, wie hast Du’s mit der Religion?“

Ein-Wandererland

Massenweise Menschen verließen im 19. Jahrhundert ihre südwestdeutsche Heimat, um in Amerika eine bessere Zukunft zu suchen. Wirtschaftliche Not und politische Unterdrückung haben sie verjagt. Umgekehrt ist Baden-Württemberg seit dem Zweiten Weltkrieg für viele ein Traumland: Arbeitsplätze locken; Geflüchtete und Vertriebene suchen eine neue Bleibe oder Schutz vor Verfolgung und Krieg. Große Reisekoffer sind mit einmaligen Geschichten von Ein- und Auswander*innen gepackt.

Privat-Ansichten

Fotografien von Paaren aus 175 Jahren – mal sorgfältig von Profis in Szene gesetzt, mal private Schnappschüsse: Rund 700 Aufnahmen vom Anbeginn der Fotografie bis heute zeugen vom Wandel von Partnerschaft, Ehe und Familie. Die Bilder erzählen viel von Zeitgeist und Rollenbildern, von Unterschieden und Gemeinsamkeiten über die Generationen hinweg. Fügen Sie über den interaktiven Museumsguide „InGe“ Ihr eigenes Bild hinzu!

Wissenschaft und Forschung

Südwestdeutschland hat sich in den Geistes- und Naturwissenschaften zu einer der international erfolgreichsten Forschungsregionen entwickelt. Die Abteilung beleuchtet dies anhand von einzigartigen Objekten – von der Jahrtausende alten assyrischen Keilschrift über die Schiller-Dissertation bis zum echten Nobelpreis und zur Hi-Tech-Endoskopie.

Haus Europa

Von Napoleon bis TTIP: Welche Bedeutung hatte und hat Europa für das Leben der Menschen in Baden-Württemberg? Rund 160 Objekte zeugen von hehren Europaträumen und harten Europarealitäten, blutigen Jahrhunderten und friedlichen Jahrzehnten, skeptischer Annäherung und grenzenloser Liebe. Persönliche Gegenstände geben Einblicke in Schicksale während der zahlreichen Kriege. Werbeplakate machen deutlich, wie selbst in Zeiten politischer Eiszeit der Handel mit anderen Ländern blühte. Zeitzeug*innen erinnern sich an die inspirierende Rede des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle 1962 in Ludwigsburg. Eine „Mauer der Vorurteile“ zeigt, wie tief manche Vorbehalte gegenüber der EU sitzen.