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Dienstag bis Sonntag und
an Feiertagen
10 – 18 Uhr,
Donnerstag 10 – 21 Uhr,
Montag geschlossen

Donnerstag ab 18 Uhr: Eintritt frei

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Anfahrt und Kontakt
Haus der Geschichte
Baden-Württemberg
Konrad-Adenauer-Straße 16
D-70173 Stuttgart

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Pressemitteilung von 13.03.2024

Stark Engagierte und ein Astronaut: Neue Bereiche im Haus der Geschichte zu Demokratie und Klima

Stuttgart (hdgbw) – Mit Demokratie und Klima stehen im Haus der Geschichte Baden-Württemberg zwei hochaktuelle Themen im Mittelpunkt der Museumsbereiche zur jüngsten Landesgeschichte. Zu sehen sind Objekte und Aufnahmen zu Persönlichkeiten, die sich besonders für Teilhabe und Mitwirkung im Land eingesetzt haben. Und eine spannende Inszenierung mit einem prominenten Raumfahrer zeigt den Blick auf die Erde und das Land, seine Zukunft und das Klima. Nach einer halbjährigen Umbauzeit ersetzen die neuen Bereiche in der Dauerausstellung die bisherigen Abteilungen „Aufbau des Südweststaates“, „Demokratie im Medienzeitalter“ und „Museum der Gegenwart“.

„In Zeiten steigender Verachtung des Rechtsstaates, von wachsendem Extremismus, Rassismus und Antisemitismus gebührt dem Engagement für Demokratie besondere Aufmerksamkeit“, sagte Museumsdirektorin Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger beim Eröffnungsmediengespräch am 13. März 2024 im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart. „Es ist ein gutes Zeichen, dass zurzeit sehr viele Menschen auf die Straße gehen für den Erhalt der Demokratie und für Vielfalt. Wir zeigen in der Ausstellung, wie das Engagement für Teilhabe im Einzelnen über Jahrzehnte hinweg aussah und heute aussieht.“

Die daran anschließende „Klimatreppe“ präsentierte Ausstellungsleiter Dr. Rainer Schimpf: „Wie hat sich die Umwelt im Land und global entwickelt, und wie hinterlassen wir sie unseren Enkelkindern? Mit zahllosen wissenschaftlichen Daten entstand eine aufwendige Installation zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In dem neuen Bereich werden Fragen gestellt und beantwortet, Perspektiven gezeigt – verständlich und ohne erhobenen Zeigefinger.“

18 Persönlichkeiten begegnen die Besucher*innen künftig im Raum „Demokratie und Teilhabe nach 1945“: von der einzigen weiblichen Abgeordneten im baden-württembergischen Landtag 1968 bis zu der Ulmer Lehrerin, die jüngst mit ihrer Ablehnung einer Pflichtlektüre eine Debatte zu Rassismus im Klassenzimmer entzündete. Eine Besonderheit: Mindestens eine der Biografien wird regelmäßig erneuert. Wessen Geschichte dann zu sehen und wessen Stimme zu hören ist, wird immer wieder neu in einem partizipativen Prozess entschieden.

Ein Chanukkaleuchter steht dafür, wie der Shoah-Überlebende Harry Kahn einen Neubeginn in der alten Heimat wagte. Er kämpfte für die Rückgabe seines geraubten Familienbesitzes und setzte sich für die Erinnerung an den Völkermord ein. Hermann Person stimmte im Landtag als einziger CDU-Abgeordneter 1953 gegen die Landesverfassung. 1968, in einer Zeit des politischen Aufbruchs, hatte das Landesparlament nur eine einzige weibliche Abgeordnete: die Sozialdemokratin Hanne Landgraf, deren Schreibmaschine ausgestellt ist.

Die Themen reichen vom Engagement sogenannter Gastarbeiter über Demonstrationen gegen das geplante Atomkraftwerk Wyhl, gegen Aufrüstung oder Rechtsextremismus bis hin zum Einsatz für Rechte und Vielfalt in Sachen Herkunft oder Geschlecht. Das Buch „Tauben im Gras“ erhitzt noch immer die Gemüter. Jasmin Blunt forderte im vergangenen Jahr das Kultusministerium auf, es wegen rassistischer Sprache aus dem Bildungsplan zu streichen.

Eine „Botschaft an meine Enkelkinder“ aus der Raumfahrtstation ISS sendete der Astronaut Alexander Gerst. Sie ist an der Treppe zum Themenpark im Haus der Geschichte zu sehen und zu hören – parallel zu einer großen Erde-Projektion. Die mit Daten des Deutschen Zentrums für Luft – und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen erstellte Animation zeigt, wie sich die Erde und ihr Klima entwickelt: in Sachen Flächenfraß und Verkehr, an Land, in den Meeren und in der Luft. Zukunftsfragen widmet sich der Bereich multimedial und interaktiv: Was passiert in Baden-Württemberg? Wird es noch Wald geben? Was können Städte gegen Überschwemmungen und Hitze tun? Und: Wird auch irgendetwas besser?