Pressemitteilung von 30.01.2024
Film und Gespräch über Fritz Bauers Erbe im „Hotel Silber“
Stuttgart (hdgbw) – Den Dokumentarfilm „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ zeigt der Erinnerungsort Hotel Silber am Freitag, 9. Februar 2024, um 18 Uhr. Der Film verfolgt die jüngsten NS-Prozesse zum KZ Stutthof und begleitet Personen, die im Vorfeld und Verlauf der Prozesse beteiligt waren. Im Anschluss an die Filmvorführung folgt ein Podiumsgespräch zu den Fragen des Films: Warum hat erst 70 Jahre nach den Verbrechen und rund 50 Jahre nach den Aussagen des hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer ein Umdenken in der Justiz stattgefunden? Warum werden heute noch über 90-Jährige wegen NS-Verbrechen vor Gericht gestellt? Und warum sind und waren diese Prozesse wichtig – auch für die Zukunft? Das Gespräch zwischen Thomas Will (Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg) und Dr. Stefan Lode (Nebenklagevertreter in Prozessen gegen NS-Täter*innen) wird von Gigi Deppe (Leiterin der ARD-Rechtsredaktion/Hörfunk) moderiert.
Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer vertrat bereits in den 1960er Jahren die Ansicht, dass sich jede*r, der bzw. die in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager tätig war, der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht hatte – auch, wenn ein so genannter „Einzeltatnachweis“ nicht erbracht werden konnte. Doch erst in den beginnenden 2010er Jahren etablierte sich Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland.
Die Teilnahme an der Veranstaltung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg ist kostenlos. Für die Filmvorführung sind Erfrischungen an einer Getränke-Bar erhältlich. Um Anmeldung wird gebeten unter veranstaltungen-hs@hdgbw.de.