Pressemitteilung von 13.11.2024
Film und Gespräch zur juristischen Verfolgung von NS-Verbrechen im „Hotel Silber“
Stuttgart (hdgbw) – Im Erinnerungsort Hotel Silber ist am Mittwoch, 20. November, um 18 Uhr der Film „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ mit einem anschließenden Gespräch zu sehen. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer vertrat bereits in den 1960er Jahren die Ansicht, dass sich alle in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager Tätigen der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht hatten. Doch erst in den beginnenden 2010er Jahren etablierte sich dieser Ansatz als Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland.
Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2022 begleitet die jüngsten NS-Prozesse zum KZ Stutthof und ihre Beteiligten. Im Anschluss an die Vorführung diskutieren Thomas Will (Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg) und Dr. Stefan Lode (Nebenklagevertreter) darüber, warum erst so spät ein Umdenken in der Justiz stattgefunden hat und warum die Prozesse wichtig sind. Es moderiert Max Bauer (ARD-Rechtsredaktion Hörfunk).
Der Eintritt ist frei, Anmeldung: veranstaltungen-hs@hdgbw.de. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg mit dem Landgericht und dem Oberlandesgericht Stuttgart. Sie ist Teil der Reihe „Nachdenken über den Rechtsstaat“ und des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Gestapo vor Gericht – Die Verfolgung von NS-Verbreche(r)n“ im „Hotel Silber“.