Pressemitteilung von 02.04.2024
Vortrag und Gespräch über griechische Zwangsarbeiter im „Hotel Silber“
Stuttgart (hdgbw) – „Wir waren Menschen zweiter Klasse“: Das sagten griechische Zwangsarbeiter über ihre Behandlung durch die Nationalsozialisten. Von ihren Schicksalen berichtet der Autor Volker Mall am Mittwoch, 17. April 2024, um 19 Uhr im Erinnerungsort Hotel Silber. Grundlage seiner Recherchen sind vier Tagebücher, aus denen Birgit Kipfer liest, ehemalige Landtagsabgeordnete und Sprecherin der regionalen Arbeitsgruppe Baden-Württemberg von Gegen Vergessen – Für Demokratie. Die musikalische Umrahmung mit Liedern von Mikis Theodorakis übernehmen Nikos Hatziliades (Bouzouki) und Volker Mall (Gitarre). Der Eintritt ist frei.
1.040 griechische Geschäftsleute, Arbeiter, Taxifahrer und Studenten wurden am 16. August 1944 ins Deutsche Reich verschleppt. Die zwischen 14 und 60 Jahre alten Männer waren am 7. und 9. August 1944 bei blutigen Razzien von der SS und griechischen Kollaborateuren aufgegriffen und in das im Herbst 1943 eingerichtete Konzentrationslager Chaidari bei Athen gebracht worden. 382 dieser Zwangsarbeiter kamen auf den Nachtjägerflugplatz Hailfingen und von dort auf andere Militärflugplätze. Eine Gruppe von etwa 200 Männern kam in das Untertageprojekt Hecht/Rubin in Geislingen an der Steige. Andere sollten im Raum Mannheim Anlagen der Reichsbahn in Stand halten und reparieren. Die vier Tagebücher enthalten eine ausführliche Beschreibung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den NS-Projekten. Sie informieren über die Geschichte der griechischen Zwangsarbeiter, einer nationalen Gruppe, die noch weitgehend unerforscht ist.
Veranstalter*innen sind das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V., Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. und die KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen. Um Anmeldung wird gebeten unter veranstaltungen-hs@hdgbw.de.