- Vorträge und Lesungen
Vortrag “Ich bin kein Fräulein, ich bin der Staatsanwalt”
Das Leben der Hannelore König, geb. Wolf von Anne Overlack
Datum
13.11.2025
19:00 Uhr
Standort
Haus der Geschichte
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Gradlinig, unsentimental, aufrecht – so lässt sich Hannelore König, geb. Wolf (1925-2012), charakterisieren, die als Juristin im Staatsdienst des Landes Baden-Württemberg Karriere gemacht hat und in ihren letzten Lebensjahren zur erinnerungsstarken Erzählerin der Familiengeschichte wurde.
Als Tochter des Landarztes Nathan Wolf, des „letzten Juden von Wangen“, kam Hannelore Wolf 1925 im kleinen Dorf Wangen am Bodensee zur Welt, das schon seit Jahrhunderten eine landjüdische Gemeinde beherbergte. Von den Jahren der Verfolgung durch das NS-Regime, die sie als Kind und als Heranwachsende erlebte, hat sie dem Schriftsteller Manfred Bosch berichtet, der ihren Erzählbericht unter dem Titel Hitler war weg und wir waren da veröffentlichte.
Allerdings wollte Hannelore Wolf, verheiratete König, nicht auf die zwölf Jahre der NS-Herrschaft und die Opferrolle reduziert werden. Nach Kriegsende ging das Leben doch erst richtig los … – und der brillanten Erzählerin war dieser Teil ihres Lebens, in dem sie Jura studiert und in Stuttgart Karriere in der damals noch absolut männerdominierten Justiz gemacht hat, überaus wichtig.
Den zweiten Abschnitt ihrer Lebensgeschichte hat sie Anne Overlack erzählt, die den gesamten Erzählbericht, ergänzt um Dokumentauszüge aus dem Familienarchiv und öffentlichen Archiven. Im Jahr 2016 publizierte sie In der Heimat eine Fremde. Das Leben einer deutschen jüdischen Familie im 20. Jahrhundert. Im Jahr ihres 100. Geburtstages kehrt die erste weibliche Oberstaatsanwältin von Württemberg in diesem Bildvortrag quasi noch einmal an ihren Wirk- und Lebensort Stuttgart zurück.
Mit Grußwort von Landtagspräsidentin Muhterem Aras.
Eintritt frei
Anmeldung erbeten: veranstaltungen@hdgbw.de / Telefon 0711 / 212 3975
Hinweis: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus Sicherheitsgründen alle Taschen kontrollieren, die mit in den Veranstaltungsaal genommen werden. Alternativ können Sie Ihre Taschen auch in den Schließfächer an der Garderobe einschließen.
Eine Kooperation der Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs K.d.ö.R., der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg
Weitere Informationen zu der Veranstaltung und den Jüdischen Kulturwochen