- Diskussionen und Gespräche
Scheitern der Justiz? Die Ermittlungen gegen Himmlers Terror-Zentrale
Vortrag und Gespräch
Datum
12.03.2025
19:00 Uhr
Standort
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Im Berliner Reichssicherheitshauptamt planten und organisierten während der NS-Zeit insgesamt über 7.000 Männer und Frauen den Holocaust und zahllose weitere Verbrechen im Deutschen Reich und in den von der Wehrmacht besetzten Ländern. Die ab 1963 geführten Untersuchungen gegen das Personal wuchsen zum größten Ermittlungskomplex wegen NS-Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik. Am Ende wurden fast alle Ermittlungen eingestellt.
Woran scheiterte die deutsche Justiz bei der Verfolgung von „Schreibtischtätern“? Warum wurde nicht einmal Anklage erhoben? Bianca Welzing-Bräutigam ist im Landesarchiv Berlin zuständig für die Akten aus diesem Ermittlungskomplex und hat sich intensiv mit den Hintergründen auseinandergesetzt. Nach ihrem Vortrag diskutiert sie mit Thomas Will, dem Leiter der seit 66 Jahren nach NS-Täter*innen fahndenden „Zentralen Stelle“ in Ludwigsburg. Sie sprechen über das jahrzehntelange Scheitern der Verfolgung von „Schreibtischtätern“ – und darüber, warum sich die Rechtsprechung jüngst so stark änderte und nun auch Sekretärinnen wegen Beihilfe zum Mord verurteilt werden können.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Gestapo vor Gericht. Die Verfolgung von NS-Verbreche(r)n“ im Erinnerungsort Hotel Silber.
Veranstalter: Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Eintritt frei
Wir bitten um Anmeldung unter veranstaltungen-hs@hdgbw.de