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Dienstag bis Sonntag und
an Feiertagen
10 – 18 Uhr,
Donnerstag 10 – 21 Uhr,
Montag geschlossen

Donnerstag ab 18 Uhr: Eintritt frei

Öffnungszeiten

Anfahrt und Kontakt
Haus der Geschichte
Baden-Württemberg
Konrad-Adenauer-Straße 16
D-70173 Stuttgart

besucherdienst@hdgbw.de
+49 711 212 3989

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Eintrittspreise

Dauerausstellung
5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro

Sonderausstellung
6 Euro, ermäßigt 3 Euro

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Ausgewählte Sammlungen 4 (S-W)

Sammlung Schiesser

Im Jahr 2009 beantragte die traditionsreiche Wäschefirma Schiesser mit Sitz im badischen Radolfzell Insolvenz. Im Verlauf des Verfahrens entschieden sich der Insolvenzverwalter Volker Grub und die Schiesser AG, sowohl das gesamte Musterarchiv als auch das Werbearchiv des international bekannten Unternehmens zunächst als Leihgabe an das Haus der Geschichte Baden-Württemberg zu geben. Das umfangreiche Schriftgut wurde dem Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg überlassen.
Das Musterarchiv beherbergt alle Belegexemplare, die das Unternehmen von den im eigenen Haus hergestellten Produkten aufbewahrte. Es umfasst 3600 Wäschestücke aus 135 Jahren Firmengeschichte. Auch kleinere Maschinen und Firmenmobiliar finden sich im Bestand. Darüber hinaus werden große Teile des Werbearchivs verwahrt. Die Sammlung zählt über 5000 Plakate, Schilder, Faltblätter, Aufsteller, Kataloge, Broschüren, Druckvorlagen und Belegexemplare für Werbeanzeigen, und sonstige Materialien der Werbeabteilung. Etwa ebenso viele Werbefotografien runden diesen Bestandsteil ab.
Auf der Grundlage des Bestandes erarbeitete das Haus der Geschichte Baden-Württemberg 2015 die Sonderausstellung „Auf nackter Haut. Leib. Wäsche. Träume.“

Sammlung Schiesser - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Sammlung Steinle

Die Familiensammlung Steinle bietet insgesamt über 2500 Objekte aus den Nachlässen von Jakob Friedrich Steinle (1883-1963) und seinen Kindern, den 1914 geborenen Zwillingen Fritz Ernst und Alwine. Vater und Sohn Steinle waren beide Weltkriegsteilnehmer, der Vater im Ersten, der Sohn im Zweiten Weltkrieg.
Der Festungsbaumeister Jakob Friedrich Steinle nahm zunächst an der Front, nach einer Verwundung dann in der Etappe am Ersten Weltkrieg teil. Im Bestand finden sich seine Offizierskiste mit seiner Uniform und ein umfangreicher Teil seiner militärischen Ausrüstung und seiner Arbeitsgeräte. Eine den ganzen Kriegseinsatz hindurch gepflegte, liebevolle Feldpostkorrespondenz mit seiner Frau ist erhalten. Diese fällt durch die zahlreichen Beigaben von getrockneten Blumen auf. Auch zahlreiche sogenannte Trench-Art-Objekte sowie die Abschriften selbstverfasster Gedichte und Tagebücher finden sich in diesem Sammlungsteil. Fritz Ernst Steinle (1914-1945) studierte in den 1930er Jahren an der Höheren Maschinenbauschule Esslingen und war dort 1936-1937 Studentenführer im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund. Im Zweiten Weltkrieg war er an verschiedenen Fronten eingesetzt, seit 1945 galt er als vermisst.
Feldpostbriefe und private Korrespondenz, Fotos, allgemeine Dokumente wie Zeugnisse, Studienunterlagen, Manuskripte und Grafiken, z.T. propagandistischen Inhalts aus der Hand Fritz Ernst Steinles sowie Uniformteile, Abzeichen und Ausrüstung bilden diesen Bestandsteil.
Fritz Ernsts Zwillingsschwester Alwine (1914-2003) diente als Schwesternhelferin im Zweiten Weltkrieg. Sie war nach dem Krieg als Laborantin in einem Industrieunternehmen in Aalen tätig. Der Bestand umfasst Medikamentenverpackungen, Berufskleidung, medizinisches Material, Objekte zu Spendensammlungen sowie Unterlagen zu Ausbildung und Berufstätigkeit. Der Sammlungsteil Alwine Steinle umfasst 500 Objekte.
Der Bestand wurde im Jahr 2014 in der Sonderausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg „Fastnacht der Hölle. Der Erste Weltkrieg und die Sinne“ in Stuttgart gezeigt.

Sammlung Steinle - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Sammlung Theodor Sproesser

Der in Weingarten geborene Theodor Sproesser (1870 -1933) trat 1890 als Offizier ins württembergische Militär ein. Nach verschiedenen Stationen, u.a. bei der 2. Ostasiatischen Schutztruppe in China, wurde er am 1. Oktober 1915 Kommandeur des Württembergischen Gebirgs-Bataillons, des sog. Schneeschuhregiments. In Sproessers Einheit diente auch Erwin Rommel. In dem 180 Objekte umfassenden Bestand befinden sich Erinnerungsstücke und Unterlagen zu seiner Tätigkeit als Offizier, wie Gefechtsberichte, Manuskripte und Fotografien.

Sammlung Theodor Sproesser - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Sammlung Taubenheim-Beck

Wie schon sein Vater war Wilhelm von Taubenheim (1805-1894) Kammerherr und Stallmeister am Württembergischen Hof. Nach dem frühen Tod des Vaters hatte sich König Wilhelm I seiner Erziehung angenommen, dessen ständiger Reisebegleiter er später qua Amt wurde. In den Jahren 1840/1841 unternahm er als königlicher Stallmeister zunächst eine große Reise in den Orient. Die Reise verlief per Schiff die Donau hinab, später zu Pferd nach Konstantinopel und von dort über viele Stationen u.a. nach Jerusalem und Ägypten. Von dort reiste er mit dem Schiff zurück nach Italien. Zweck der Reise war es, die ersten Araberhengste für das Gestüt in Marbach anzukaufen. Während dieser Reise korrespondierte er mit Mutter und Tante. Friedrich Wilhelm Hackländer dokumentierte die Reise mit Daguerreotypien, die er später in einer Reisebeschreibung veröffentlichte. Auch einzelne Briefe Hackländers finden sich im Bestand.
Nach seiner Rückkehr heiratete er 1842 Marie Gräfin von Württemberg, die aus einer Nebenlinie des Hauses Württemberg stammte. Dies verstärkte seine Verbindung zum Königshaus weiter. Bis zum Tod König Karls blieb er – zuletzt hochbetagt – in Dienst. Von der Verbindung zeugen einige an Taubenheim adressierte Briefe der Könige Wilhelm und Karl sowie weitere Familienkorrespondenz.
Überliefert sind außerdem genealogische Unterlagen sowie ein Konvolut von Feldpostbriefen aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, an dem Taubenheims Sohn Wilhelm als Offizier teilnahm.
Aus dem Nachlass der Tochter Sophie, verheiratete Bayer-Ehrenberg, sind zudem Gemälde, Möbel und Hausrat in den Bestand eingegangen. Der Bestand umfasst insgesamt 380 Stücke.

Sammlung Taubenheim-Beck - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Sammlung Barbara Tiedje

In seiner Haft in der Festung Hohenasperg im Jahr 1852 führte der Göppinger Turner und Revolutionär Ludwig Schaller (1824-1871) Tagebuch. Als begabter Amateur fertigte er detaillierte Zeichnungen seines Alltags und seiner Mitgefangenen auf dem Hohenasperg an. Diese sind in seinem Skizzenbuch überliefert.
Weitere Unterlagen der Familie Schaller, die bis in die 1980er Jahre einen Kunstverlag und eine Kunsthandlung in Stuttgart betrieb, bilden einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung. Das von Ludwig Schaller 1860 gegründete Kunsthaus Schaller vertrieb schon früh Landschaftsfotografien. In der Zwischenkriegszeit war es eine der ersten Adressen für den Handel mit moderner Kunst im Land. Hier bilden Grafiken, Bücher, private und geschäftliche Korrespondenz den wichtigsten Sammlungsteil. Insgesamt zählt der Bestand 240 Objekte, 600 Stereoskopien und 860 Fotografien.
Die vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg erarbeitet und betreute Dauerausstellung „Hohenasperg. Ein deutsches Gefängnis“ zeigt im Arsenalbau auf dem Hohenasperg wichtige Stücke der Sammlung.

Sammlung Barbara Tiedje - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Sammlung Johannes Thimme

Aus der Familie von Johannes Thimme (1956-1985) wurde ein Konvolut übernommen, das den Weg des jungen Studenten in die Gewalt im Umfeld der RAF beleuchtet. Der Bestand aus 275 verzeichneten Einheiten enthält amtliche und private Korrespondenz, Schul- und Studienunterlagen, Presseausschnitte, Prozessunterlagen und Flugblätter.
Wichtige Objekte aus diesem Bestand wurden im Jahr 2013 in den Sonderausstellungen „RAF. Terror im Südwesten“ im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart und als ergänzte Sonderausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt.

Sammlung Johannes Thimme - Haus der Geschichte Baden-Württemberg

Sammlung Weltladen

Der erste deutsche Weltladen wurde in einer überkonfessionellen Initiative von engagierten Christen aus dem Land 1973 in Stuttgart gegründet. Die Bandbreite der 240 Objekte umfassenden Sammlung dieser Pioniere des fairen Handels reicht von Produkten der ersten Stunde wie Körbe, Textilien und Dekoratives, über Projekt- und Geschäftsunterlagen sowie Literatur hin zu Plakaten und anderem Kampagnenmaterial.

Sammlung Weltladen - Haus der Geschichte Baden-Württemberg